Zahnersatz + Zahnerhalt wie ein Privatpatient
Parodontitis entsteht aus Zahnfleischentzündungen. Zahnfleischentzündungen hingegen sind die Folgen von unzureichender Mundhygiene. Bakterien haften nicht nur auf den großen Zahnflächen, sondern überwiegend gerne an freiliegenden Zahnhälsen und am Zahnsaum, der Grenze zwischen Zahnfleisch und Zähne. Um die Bakterien und deren Ausscheidungsprodukte zu bekämpfen, reagiert der menschliche Körper mit Entzündungen an den entsprechenden Stellen. Durch die Entzündung des Zahnfleisches am Zahnsaum mit einhergehenden Blutungen, entsteht so eine Zahnfleischtasche. Die Zahntasche bietet Bakterien einen weiteren Nistplatz. Bei nicht rechtzeitigen Maßnahmen, heilt die Entzündung nicht aus, der Zahnhalteapparat wird angegriffen und entzündet sich durch die vermehrten Bakterien. Dies kann so weit gehen, dass sich Zahnstein auf der Zahnwurzel bildet und somit Bakterien sich noch mehr ansammeln bis in die Tiefen der Wurzel. Die durch die Bakterien hervorgerufenen Entzündungen führen im schlimmsten Fall also dazu, dass sich der Zahn lockert und irgendwann einmal im Laufe der Zeit ausfällt. Parodontitis bezeichnet demzufolge die Entzündung des Zahnhalteapparates und führt nicht selten zum Zahnverlust.
Eine Parodontitis ist ein schleichender Prozess, der nicht unbedingt mit Schmerzen zusammen hängen muss. Um sich rechtzeitig davor zu schützen kann man als Kassenpatient im Abstand von alle zwei Jahre, sich die Zahnfleischtaschen messen lassen (Parodontalstatus). Dabei setzt der Zahnarzt eine besondere Sonde ein, die die Tiefe misst. Ist eine Zahnfleischtasche 3 mm tief, liegt bereits eine Entzündung vor. Bei 5 mm Taschentiefe ist der Zahnhalteapparat (Dentin) angegriffen. Bekämpft werden kann Parodontitis in begrenztem Umfang mit Antibiotika und regelmäßiger Zahnreinigung (bis 4 mal im Jahr kann sinnvoll sein).
Eine Wurzelreinigung (nicht zu verwechseln mit der Wurzelkanalbehandlung) ist ratsam, um die Bakterien aus den Zahnfleischtaschen und des Zahnhalteapparates zu entfernen. Bevor eine Wurzelreinigung durchgeführt wird, werden die Zähne mindestens einmal einer professionellen Zahnreinigung unterzogen. Dass der Patient ab sofort mehr auf seine Zahnreinigung achten sollte, versteht sich von selbst. Bei der Wurzelreinigung werden mittels eines Lasers, Ultraschallgeräts oder einer Kürette die festsitzenden Beläge sowie bereits entzündetes Gewebe aus den Fleischtaschen herausgekratzt und geschabt. Um keine weiteren Nistplätze für Bakterien zu gewähren, wird die Oberfläche der Wurzel zudem geglättet und poliert. Es werden mehrere Sitzungen benötigt, um die Bakterien gründlich bekämpfen zu können. Bei erfolgreicher Wurzelreinigung verwächst das Zahnfleisch sich mit dem Zahn wieder. Die Zahnfleischtasche wurde somit geschlossen und der Zahn ist nicht länger anfällig zum Ausfall. Weitere Infos Parodontitisbehandlung.
Leider ist es so, dass eine Parodontitis in vielen Fällen chronisch ist. Zudem bilden sich die Taschen nicht komplett zurück. Man kann eher die weitere Fehlentwicklung anhalten bzw. ausbremsen. Regelmäßige Prophylaxe ist hierbei besonders hilfreich.
Was wird nun unter einer Wurzelkanalbehandlung verstanden? Ähnlich wie die Wurzelreinigung dient die Wurzelkanalbehandlung dazu, den Zahn vor einem Ausfall zu retten. Auch hier kann eine Parodontitis bzw. die Entzündung des Zahnhalteapparates eine Rolle spielen. Die Ursachen, die eine spätere Wurzelkanalbehandlung nach sich ziehen liegen jedoch in erster Linie in den Zahnkanälen. Durch jeden Zahn verlaufen Nervenbahnen, die miteinander verbunden sind. Das Innere dieser Nervenbahnen ist das Zahnmark, auch Pulpa genannt. Ist die Pulpa von Bakterien befallen und entzündet sich aufgrund der körpereigenen Abwehr und stirbt dann ab, haben Keime und Bakterien frei Bahn sich im Wurzelsystem der Zähne auszubreiten. Die Ausbreitung der Bakterien kann außerdem an das Dentin gelangen, folglich ist der Zahn doppelt gefährdet. Einmal kann er aufgrund einer Parodontose ausfallen und einmal wegen des abgestorbenen Zahnmarks. Damit es nicht soweit kommt, wird die Wurzelkanalbehandlung durchgeführt. Dabei wird je nach Schweregrad entweder der ganze Zahn aufgeschnitten oder nur ein Loch in den Zahn gebohrt. Ziel ist es, das abgestorbene oder so gut wie abgestorbene Zahnmark zu entfernen, zu reinigen und mit einem Material ähnlich wie Zement wieder aufgefüllt. Durch die Auffüllung erlangt der Zahn neuen Halt und Stabilität. Obwohl der Zahn nicht ausgefallen ist, handelt es sich in gewisser Weise um einen toten Zahn, denn durch ihn fließen keine Nervenbahnen mehr. Bevor jedoch eine komplette Lücke entsteht und teures Zahnimplantat benötigt wird, ist es sinnvoller, den Zahn noch durch die Wurzelkanalbehandlung zu retten. In der Regel rät der Zahnarzt nach einer Wurzelkanalbehandlung eine Überkronung an. Weitere Infos zur Wurzelkanalbehandlung
Diese Zahnzusatzversicherungen erstatten bei Zahnbehandlungen.
Je nachdem können unterschiedliche Materialien für Zahnfüllungen verwendet werden. Dazu gehören auch versicherungsbedingte Gegebenheiten. Bezieht jemand nur Leistungen von der gesetzlichen Krankenkasse, so wird in den meisten Fällen Amalgam bei Füllungen verwendet, da Amalgam das wirtschaftlich günstigste Material und dem Zwecke nach hervorragende Langlebigkeit bietet. Amalgam enthält zum einen giftiges Quecksilber, das zu Migräne, Unverträglichkeiten bis hin zu Depressionen führen kann. Zum anderen ist eine Amalgamplombe nicht schön anzuschauen. Im Rahmen der Kassenleistung muss der gesetzlich Versicherte sich jedoch nicht mit Amalgam zufrieden geben. Wahlweise kann auch Kunststoff, Gold oder Keramik genommen werden. Die GKV zahlt nur stets den Anteil, wonach eine einfache Amalgamfüllung gekostet hätte. Differenzkosten für höherwertiges Füllmaterial muss vom Versicherten selbst gezahlt werden und die kann je nach Material und Anzahl der Füllungen eine stolze Summe abverlangen. Um selbst keine hohen Kosten, weder für Zahnfüllungen, noch für Zahnersatz, zahlen zu müssen, hat ein Kassenpatient die Möglichkeit, eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Für eine gleichartige oder andersartige Versorgung zahlt die Zahnzusatzversicherung die Differenz (je nach Versicherer und Zahntarif unterschiedliche Höhe der Kostenerstattungen). Für detailliertere Informationen zu privaten Zahnzusatzversicherungen und Kosten siehe Kapitel xx. Es gibt auch Füllungen, die aus Zement, Komponere oder Komposite sind.
Eine (Glasionomer-)Zement-Füllung wird oft bei Schwangeren und bei Kindern mit Milchzähnen eingesetzt. Da die Zement-Füllung gesundheitlich unbedenklich ist, ist sie für diese Personengruppe besonders geeignet. Die Verarbeitung gestaltet sich als schnell. Als dauerhafte Zahnfüllung sind Glasionomerzemente weniger geeignet. Die Lebensdauer beträgt zwischen zwei bis fünf Jahren, da sie brüchig werden und eine geringe Abrasionsstabilität aufweisen. Außerdem ist die rauhe Oberfläche der Zement-Füllung ein bevorzugter Nistplatz für Bakterien und fördert somit die Plaque-Bildung. Positiv ist die Abgabe von Fluoridionen.
Kompomere hingegen bestehen aus einem Gemisch von Kunststoff und Zement. Durch den Kunststoff-Anteil sind Kompomere eher zahnfarben als der Glasionomerzement. Auch dieses Gemisch wird nur als Zwischenlösung für Füllungen verwendet. Die Haltbarkeit der Kompomere liegt ebenfalls bis zu fünf Jahren. Um eine Kompomer-Füllung am Zahn zu befestigen ist ein spezieller Kleber notwendig. Es ist noch nicht eingehend bekannt, ob der Kleber im Zusammenhang mit Kompomeren Gesundheitsrisiken birgt.
Eine weitere Variante sind Komposit-Füllungen, besser bekannt als Kunststoff-Füllungen. Im Gegensatz zu Zement und Kompomeren erfordert die Behandlung mit Kunststoff eine längere Zeit. Kunststoff-Füllungen sind nicht auffällig, da sie zahnfarben sind. Die GKV leistet grundsätzlich nur für Füllungen bei den Vorderzähnen, im Ausnahmefall einer nachweisbaren Allergie gegen Amalgam jedoch auch bei Backenzähnen. Genau wie das Einsetzen von Kompomeren wird auch hier Dentinkleber zur Befestigung des Kunststoffes verwendet. Gegebenenfalls können Allergien aus den austretenden Stoffen hervorgerufen werden. Bei Kunststoff-Füllungen ist es kaum notwendig, gesunde Zahnsubstanz abzutragen. Im Durchschnitt halten sie vier bis neun Jahre. Amalgamfüllungen, so hässlich sie auch aussehen, halten aber bis zu 20 Jahre, teilweise sogar länger. Sofern der Patient keine Allergien hat, müsse diese zumindest aus medizinischer Sich nicht unbedingt ausgetauscht werden.
Weitere Informationen zu Zahnfüllungen.
Immer mehr Zahnzusatzversicherungen leisten bei Zahnfüllungen und tragen damit einen wichtigen Beitrag zur Zahnerhaltung bei.
Inlays gelten als eine Mischform zwischen zahnerhaltenden konservierenden Zahnfüllungen und Zahnersatz dar. Die meisten Zahnzusatzversicherungen leisten mittlerweile für Inlays, stufen diese aber als Zahnersatz ein. Achten Sie diesbezüglich genau auf die zu Grunde liegenden Versicherungsbedingungen. Ein Tarif wie Inter QualiMed Z90 ZPro erstattet bei Inlays sogar 100% der Kosten.
Inlays sind höherwertigere Zahnfüllungen, die nicht direkt vom Zahnarzt eingesetzt werden, sondern im Zahnlabor anhand des Abdruckes angefertigt werden. Versicherungstechnisch gehören Inlays zum Bereich Zahnersatz. Wenn es also bei einigen privaten Zahnversicherer heißt, dass für Zahnbehandlungen, und somit auch Zahnfüllungen 100 % der Kosten erstattet werden, so gilt dies nicht für Inlays, da sie wohlgemerkt beim Zahnersatz abgerechnet werden. Es sind insgesamt zwei Sitzungen beim Zahnarzt nötig, um ein Inlay anzupassen und einzusetzen. In der ersten Sitzung wird ein Abdruck des Gebisses angefertigt und anhand dieses Modells aus Gips fertigt das Zahnlabor das benötigte Inlay präzise an. Inlays sind höherwertiger als herkömmliche Zahnfüllungen, weil sie aufgrund der Methode passgenauer sind und aus besseren Materialien bestehen. Es können unterschieden werden zwischen: Keramik-Inlays, Inlays aus Cerec und Gold-Inlays. Keramik-Inlays sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen, da sie dank der Farbe und der guten Anpassung von echten Zähnen nicht zu unterscheiden sind.
Zu empfehlen ist ein Inlay aus Keramik weniger für Patienten, die nachts mit den Zähnen knirschen und ggf. schon eine Knirscherschiene tragen. Der Grund liegt daran, dass Keramik an sich im Vergleich zum natürlichen Zahnschmelz härter ist und es durchaus passieren kann, dass beim Aufeinandertreffen der Zähne, der gegenüberliegende Zahn abgeschliffen werden kann. Gold wäre eine geeignetere Alternative, da Gold ähnlich hart ist wie der Zahnschmelz. Der Nachteil eines Inlays aus Gold ist sicherlich die Auffälligkeit. Wem es nicht stört, der kann sich über eine lange Lebensdauer eines Gold-Inlays von bis zu 15 Jahren freuen, Keramik-Inlays hingegen halten durchschnittlich 12 Jahre. Die dritte Variante eines Inlays sind sogenannte CEREC Inlays.
Die Anfertigungweise eines Inlays aus CEREC (steht für Ceramic Reconstruction) fällt aus dem Rahmen. CEREC-Inlays bestehen ebenfalls aus Keramik, allerdings werden sie nicht vom Zahntechniker im Labor nach Gipsabdruck angefertigt, sondern direkt in der Praxis. Mit Hilfe einer speziellen Messkamera werden vom Zahnarzt Bilder vom zu behandelnden Zahn in 3-D aufgenommen. Anschließend werden die 3-D Bilder auf einen Computer übertragen, wobei die Anfertigung mittels Berechnung, Anpassung, Konstruktion etc. bereits auf dem Bildschirm erfolgt. Gleichzeitig fräst der Computer das Inlay direkt aus einem Keramikblock heraus.
Diese Methode eignet sich außerdem für (Teil-)Kronen und Veneers. Der Vorteil liegt darin, dass der Patient sofort sein Inlay ohne Wartezeit im Labor eingesetzt bekommt und etwaige Ungenauigkeiten sofort behoben werden können. Jedoch ist es von Zusatzversicherung zu Zusatzversicherung unterschiedlich, ob auch für CEREC-Inlays geleistet wird, denn diese sind kostenaufwendiger als Gold- und normale Keramik-Inlays.
Es ist wichtig, dass Inlays und Füllungen möglichst präzise angesetzt bzw. angelegt werden. Eine ungenaue Arbeit kann zur Belastung der Zähne und des Kiefergelenks führen, wenn die Furchen des behandelten Backenzahnes beim Aufeinandertreffen des Gebisses nicht mit denen des oberen Zahnes genau passen. Neben Inlays gibt es noch sogenannte Onlays. Onlays sind nichts weiter als Füllungen, die so angelegt werden, dass mindestens ein Randhöcker des Backenzahns umfasst wird. Ein großflächiger Inlay wird demnach Onlay genannt. Falls alle vier Randhöcker ausgetauscht werden müssen, so wird anstelle des Onlays, eine Teilkrone benötigt.
Spätestens wenn der Zahn schon so kaputt ist, dass die Zahnkrone brüchig wird, müssen neue künstliche Kronen „aufgesetzt werden“. Unterschieden wird dabei zwischen Teil- und Vollkronen. Eine Teilkrone bildet nur den ersten oberen Teil des Zahnes und umfasst die vier Höcker auf den Backenzähnen. Die Vollkrone hingegen wird dort angesetzt, wo das Zahnfleisch angrenzt. Künstliche Zahnkronen können aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen und dementsprechend unterschiedlich kosten.
Zu den günstigsten gehören Edelstahlkronen. Das Material Edelstahl gehört zu der Regelversorgung der GKV und wird nach Festzuschuss bezahlt. Für Mehrkosten kommt der Kassenpatient selbst auf, da der Festzuschuss der Krankenkasse nur für rund 25% der anfallenden Kosten ausreicht.
Je zahnfarbenähnlicher eine Krone ist, umso hochwertiger und teurer. Zu dieser Kategorie zählen besonders Keramik-Kronen, die zudem noch gut verträglich sind. Eine Alternative zu herkömmlichen Keramik-Kronen stellen sogenannte Kronen aus Zirkonoxid dar. Die Herstellung erfolgt nicht mit Abdruck und Modellierung im zahntechnischen Labor, sondern wird mittels einer computergestützten Fräse direkt aus einem Block herausgeschnitten. Nachteile einer Keramik- und Zirkonoxid-Krone bestehen darin, dass sie relativ hart sind und beim Kauen eher brechen können, wenn der Zahn auf ein hartes Nahrungsmittel stößt. Das lässt darauf schließen, dass der Keramik als Material an sich spröde ist. Aus diesem Grund braucht eine Keramik-Krone dickere Wände, damit er nicht bricht, dies wiederum führt dazu, dass vom echten Zahn zur Anpassung mehr „Substanz“ abgeschliffen werden muss. Keramik ist nicht die einzige Möglichkeit, einen naturgetreuen Zahn nachzubilden. Mit Verblendungen ermöglicht der Zahnarzt seinen Patienten ebenfalls „authentische“ Zähne.
Verblendet werden können Kronen aus Edelmetallen, also Gold- und Silber und „einfaches“ Metall. Edelmetalle an sich sind sehr lange haltbar und gut verträglich, allerdings auch sichtbar. Eine Keramik-Verblendung schafft somit Abhilfe. Eine verblendete Goldkrone wird als Galvano-Krone bezeichnet. Aufgrund des hochwertigen Materials ist sie nicht für jedermann erschwinglich. Besser, zumindest finanziell betrachtet, sind Standardverblend-Kronen. Unter der Verblendung verbirgt sich Metall. Zu Teil- und Vollkronen gesellen sich noch Teleskop- oder Konuskronen. Der Zahnstumpf wird dabei entweder rechteckig oder konisch geschliffen. Es kommt eine dünne Schicht aus Gold auf den Stumpf drauf und dann erst die Krone, die ebenfalls eine dünne Goldschicht besitzt. Durch die Doppelschichtung der sind Teleskop- bzw. Konuskronen dicker. Dies ist auch Notwendig, da Teleskop-/Konuskronen verwendet werden müssen, wenn die beschädigten Zähne zusätzlich noch als Ankerzähne für herausnehmbaren Zahnersatz dienen sollen. Die Dicke der Krone verträgt eine stärkere Belastung in der Aufgabe als Pfeilerzahn.
Erstattungsbeispiele: Zahnzusatzversicherung Zahnkronen
Es ist wichtig fehlende Zähne (außer Weisheitszähne) zu ersetzen, denn die Zähne mitsamt Kiefer und Kieferknochen bedingen sich gegenseitig. Wird eine Zahnlücke nicht behandelt, so kann es nach einer Weile passieren, dass der Kieferknochen an der Stelle nicht ausgelastet genug ist durch fehlenden Druck und nachfolgend sich die Knochenmasse langsam zurückbildet. Ein Knochenaufbau kann auch nötig sein, wenn nach einer Parodontitis-Behandlung der Kieferknochen stark beansprucht wurde und nun geschädigt ist. Das beste Material für den Knochenaufbau sind eigene Knochenspäne bzw. eigenes Knochenmaterial zur Auffüllung der Knochenhohlräume. Dies hat gegenüber den künstlichen Ersatzmaterialien den Vorteil, dass der aufzubauende Knochen durch die eigenen „Substanzen“ schneller und besser wächst. Wurde der Knochenhohlraum aufgefüllt, wird er mit einer speziellen Membran abgedeckt. Das Wachstum und die Regeneration können „in Ruhe“ erfolgen. Erst nachdem der Knochen wieder aufgebaut wurde, kann beispielsweise ein Implantat eingesetzt werden. Eine gute Zahnzusatzversicherung sollte auf jeden Fall auch die Kosten einer Augmentativen Behandlung im Zusammenhang mit einer Zahnersatzmaßnahme erstatten.
Die Augmentation macht rund 25-30% der Behandlungskosten bei einer implantologischen Maßnahme aus. Deswegen sind Zahntarife nur dann empfehlenswert, wenn Knochenaufbau zu den erstattungsfähigen Aufwendungen zählt.
Eine Zahnlücke kann entweder mit einer Brücke oder Implantaten wieder ersetzt werden. Zahnbrücken haben den Vorteil, dass sie im Vergleich zu Implantaten günstiger sind und keine Operation vonnöten ist. Allerdings sind zur Befestigung der Zahnbrücke die nebenstehenden Zähne als Anker notwendig. Dies setzt voraus, dass die Nachbarzähne im Kiefer fest verankert sind, denn als Pfeiler müssen sie die Brücke „tragen“. Um die Pfeilerzähne anzupassen, wird (gesunde) Zahnsubstanz abgeschliffen. Folglich werden Kronen aufgesetzt. Ideal wäre es, wenn der Patient an den Pfeilerzähnen bereits Füllungen oder Kronen besitzt, denn somit wird keine gesunde Zahnsubstanz abgeschliffen. Probleme wie Karies müssen vorher beseitigt werden, denn nur gesunde Zähne können als Anker des künstlichen Zahnersatzes dienen. Eine Brücke hält durchschnittlich bis zu 15 Jahren, je nachdem wie die individuelle Mundhygiene ausfällt und wie sich „Alterungsprozesse“ von Zähne und Zahnwurzeln entwickeln. Auch bei den Brücken gibt es unterschiedliche Ausfertigungen und Materialien. Eine Standard-Brücke besteht aus einem Metallkern und ist von außen mit Keramik oder Kunststoff ummantelt. Meist wird sie in einem Stück gegossen, um die höchste Stabilität zu gewähren. Eine weitere Variante ist die Klebebrücke, auch als Marylandbrücke bezeichnet, die hauptsächlich bei Jugendlichen eingesetzt wird. Die Klebebrücke wird auf der Rückseite mit einem speziellen Kunststoffkleber fixiert. Vorteil liegt darin, dass nur ganz wenig Zahnsubstanz der Nachbarzähne abgeschliffen werden müssen. Die teuerste Variante ist die Vollkeramik-Brücke. Wie der Name bereits andeutet, ist keinerlei Metall beinhaltet, so dass eine Vollkeramik-Brücke sehr natürlich aussieht.
Implantate sind eine weitere Möglichkeit, Zahnlücken zu füllen. Anders als bei einer Brücke, werden die Nachbarzähne nicht als Anker benötigt und somit nicht abgeschliffen und in „Mitleidenschaft gezogen“. Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel aus Titan oder Zirkonoxid, für dessen Einsetzung ein Loch in den Kieferknochen gebohrt werden muss. Mit der Zeit verwächst sich das Implantat mit den umliegenden Knochenzellen und stabilisiert sich. Auf das Implantat wird dann die Krone aufgesetzt (Suprakonstruktion). Verwendet werden Implantate mit Größen zwischen 8 und 16 mm. Für einen starken Halt muss das Implantat mindestens so lang sein wie die Krone und der Aufbau zusammen. Ein sehr großer Vorteil bei Implantaten liegt darin, dass die Knochensubstanz des Kiefers durch die „Beeinträchtigung“ und Belastung sich nicht zurückbildet. Eine Brücke hingegen wird nur aufgesetzt und hat keinerlei Kontakt zu dem Kieferknochen. Ohne jegliche „Reize“ bildet sich folglich dieser über die Jahre hinweg zurück. Allerdings sind Implantate von vorneherein nicht für alle Patienten geeignet. Diabetiker, Patienten mit Osteoporose oder all jene, die an einer Immunschwäche leiden (HIV-Infizierte) sind betroffen. Die Wundheilung beim Einsetzen des Implantates dauert länger oder heilt komplett nicht, so dass Implantate in diesen Fällen nicht sinnvoll sind. Da das Implantat in den Knochen eingesetzt wird, wird eine gesunde Knochensubstanz vorausgesetzt. In Fällen, in denen der Knochen sich stark zurückgebildet hat, muss der Zahnarzt vorher eine augmentative Behandlung (Knochenaufbau) durchführen (s. Kapitel xy Knochenaufbau). Andernfalls wird das Implantat nicht gestützt.
Dabei sei anzumerken, dass die Kosten für die augemntative Maßnahme selbst rund ein Drittel der Gesamtkosten ausmachen können.
Erstattungsbeispiele: Zahnzusatzversicherung Implantate (Hier erfahren Sie, welche Zahntarife viel, wenig oder sehr wenig in den ersten Jahren für Implantate leisten).
Informationen zu den Leistungen der Gesetzlichen Krankenkasse: Krankenkasse Leistungen für Zahnersatz . Die Leistungen sind gering, doch es gibt welche und das können zumindeste in paar hundert Euro sein. Grund auf einen privaten Zusatzversicherungsschutz zu verzichten gibt es jedoch nicht. Denn je nach Maßnahme macht die GKV-Erstattung nur eine Kostendeckung von 20-50% der Gesamtkosten aus.
Ein weiter Fakt ist, dass die Leistungen der Gesetzlichen Krankenkassen vom Gesetzgeber jederzeit recht einfach angepasst werden. Erhöht sich der Kostendruck auf die gesetzlichen Krankenkasse, kann es durchaus sein, dass an den Stellen gespart werden muss, die nicht lebensnotwendig sind.
Dies ist ganz klar der Zahnersatz, Zahnbehandlung und Kieferorthopädie.
Beeispiele aus anderen europäischen Ländern haben sogar gezeigt, dass die dentale Absicherung komplett aus dem gesetzlichen Leistungskatalog gestrichen werden kann. Dieser Bereich müsste dann von allen, denen gesunde Zähne und Zahnersatz wichtig ist privat durch eine Zahnzusatzversicherung abgesichert werden.
Da private Anbieter Gesundheitsprüfungen durchführen, muss dies vor einr angeratenen Behandlung erfolgen.
Die Gesetzliche Krankenkasse leistet für viele Zahnbehandlungen, allerdings immer in einfachster Ausführung. Insbesondere bei Wurzel- und Parodontosebehandlungen empfehlen Zahnärzte mittlerweile neuere und bessere Verfahren als die, die von der GKV bezuschusst werden.
Da die Krankenkassen wie oben bereits erwähnt nur für die rudimentären zahnerhaltenden Maßnahmen Leistungen vorsehen, sollte das Augenmerk bei Abschluss einer neuen Zahnversicherung vor allem auf die Bereiche hochwertiger Zahnersatz und zahnerhaltende Behandlungen, wenn die GKV keine Leistungen vorsieht, gelegt werden.
Die derzeit günstigsten Anbieter mit ausreichender Leistung in diesem Bereich sind: Janitos dental plus, aber auch die neuen BBV dental prestige, sowie AXA DENT Premium unisex kommen für Wurzel-Parodontose und Prophylaxebehandlungen auf. Ebenfalls sind dort auch Narkose und Aufbissschienen mitversichert. Denn die Krankenkasse zahlt beispielsweise nicht einmal für eine Dämmerschlafnarkose, wenn ein Zahn gezogen werden muss.