Für gesetzlich krankenversicherte (GKV) Arbeitnehmer gibt es 3 Möglichkeiten für eine Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen (Arbeitnehmer ab Tag 43), wovon zumindest 2 besonders interessant sind (Münchener Verein 380 und Hanse Merkur KTS).
Darüber hinaus gibt es noch 2 weitere empfehlenswerte Tarife, die vereinfachte Gesundheitsfragen stellen (Barmenia und Hallesche) und je nach Vorerkrankung sogar eine bessere Alternative sein könnten als die KTG-Tarife komplett ohne Gesundheitsfragen.
Diese Anbieter fragen nur nach bestimmten chronischen Vorerkrankungen und könnten daher teilweise günstiger sein als die Varianten komplett ohne Gesundheitsfragen.
Ohne Gesundheitsfragen lassen sich bei den empfehlenswerten Tarifen bis zu 20 Euro am Tag/ab Tag 43 (7. Woche Arbeitsunfähigkeit) versichern (Münchener Verein 380 und Hanse Merkur KTS), der auf 5 Jahre Laufzeit begrenzte und deutlich teurere Tarif DKV KTOG versichert bis maximal 25,- pro Tag.
Beim Hallesche Krankentagegeld mit einfachen Gesundheitsfragen lassen sich sogar bis 30,-/Tag versichern, bei der Barmenia Krankentagegeldversicherung immerhin bis 25,-Tag.
Die Deckungslücke im Fall länger als 6 Wochen andauernder Arbeitsunfähigkeit eines GKV versicherten Arbeitsnehmers beträgt bei Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenzte (2022 ca. 4833,- Euro Brutto pro Monat) ca. 20% des Nettoeinkommens, bei höherem Bruttoeinkommen steigt der abzusichernde Prozentsatz noch, da das gesetzliche Krankengeld nicht mehr leistet und die Versorgungslücke im Fall einer Arbeitsunfähigkeit bezogen auf das Nettoeinkommen daher steigt.
Das bedeutet, dass man im idealen Fall als gesetzlich Versicherter folgende Tagessätze ab Tag 43 versichern sollte:
Bei den KTG Tarifen mit vereinfachten Gesundheitsfragen kann auch 20-30 Euro/Tag abgesichert werden (Hallesche bis 30,-/Tag und Barmenia bis 25,-/Tag):
Arbeitnehmer, die keine nennenswerten Vorerkrankungen haben bzw. hatten und über ein noch höheres monatliches Einkommen von 3.200,- netto oder mehr verfügen, sollten entsprechend auch mehr versichern. Das DFV Krankengeld plus sieht zumindest unkomplizierte Gesundheitsfragen vor und dort lassen sich bis zu 40,- Euro Tagessatz verischern, die Bedingungen sind ähnliche denen des Barmenia Krankenagegeldes zudem sehr gut.
Krankentagegeldversicherungen, egal ob mit oder ohne Gesundheitsfragen im Antrag versichern grundsätzlich keine Versicherungsfälle und Arbeitsunfähigkeiten, die bereits bei Versicherungsbeginn bestanden oder bereits feststanden.
Da bei herkömmlichen Tarifen teilweise umfangreiche Gesundheitsfragen beantwortet werden müssen und eine Falschbeantwortung oder das Weglassen von Angaben den Versicherungsschutz gefährdet, kann der Abschluss einer Zusatzversicherung ohne Gesundheitsfragen generell auch für Gesunde etwas sein, die einfach die Mühe scheuen, sämtliche Krankheiten und Arztbesuche im Abfragezeitraum (von teilweise bis zu 5 Jahren vor Abschluss) zu recherchieren und nicht riskieren möchten (auch unbewusst) unrichtige Angaben im Antrag zu machen. Diese Gefahr besteht nicht bei Tarifen ohne Gesundheitsfragen oder zumindest Krankentagegeldern mit einfachen Gesundheitsfragen.
Das Münchener Verein Krankentagegeld ohne Gesundheitsfragen – Tarif 380 ist für Arbeitnehmer abschließbar.
Versicherbar sind in 5 Euro-Schritten maximal 30 Euro pro Tag. Geleistet wird das Krankentagegeld ohne Gesundheitsfragen bei Arbeitsunfähigkeit ab dem 43. Tag der Krankschreibung. Für die ersten 6 Wochen hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Ab der 6. Wochen zahlt die gesetzliche Krankenkasse nur ein Krankengeld in Höhe von max. 90% des Nettoeinkommens (bzw. 70% des Bruttoeinkommens, je nachdem welche der beiden Rechengrößen niedriger ist. Der Arbeitnehmeranteil für die Sozialversicherung wird zudem weiter berechnet). Dadurch entsteht eine Lücke von ca. 20% des Nettoeinkommens.
Bei einem Nettoeinkommen von 2000 Euro müsste man demnach ca. 15 Euro Krankentagegeld ab dem 43. Tag absichern, um diese Lücke zu schließen. Dies entspräche einem Krankengeld von 450 Euro pro Monat.
Der Tarif ist nur von Arbeitnehmer abschließbar, die ein regelmäßiges sozialversicherungspflichtiges Einkommen aus einem festen Arbeitsverhältnis beziehen.
Des Weiteren muss ein Anspruch auf Leistungen der deutschen gesetzlichen Krankenkasse bestehen.
Versichert wird folgendes:
Der Tarif sieht eine anfängliche Wartezeit von 3 Monaten vor. Bei Schwangerschaft und Psychotherapie gelten 8 Monate Wartezeit. Bei unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit entfallen die Wartezeiten.
Es werden keine Gesundheitsfragen gestellt, allerdings sind nur ausgeheilte Vorerkrankungen bezüglich zukünftiger Arbeitsunfähigkeiten mitversichert.
Auch das Krankentagegeld Hanse Merkur KTS ist ohne Gesundheitsfragen abschließbar und geeignet für GKV versicherte Arbeitnehmer bis zum 50. Lebensjahr.
Versicherbar sind bis zu 20 Euro/Tag ab Tag 43, was für ein Einkommen ab 1.950 Euro brutto zu empfehlen wäre.
Auch dieser Tarif leistet nicht für Versicherungsfälle, die vor Versicherungsbeginn eingetreten sind. Das bedeutet, dass nur für Arbeitsunfähigkeiten geleistet wird, wenn eine Erkrankung nach Versicherungsbeginn neu aufgetreten ist oder diese Erkrankung zumindest vor der Arbeitsunfähigkeit bereits einmal vollständig ausgeheilt war.
Der Tarif sieht eine anfängliche Wartezeit von 3 Monaten vor. Bei Schwangerschaft und Psychotherapie gelten 8 Monate Wartezeit. Bei unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit entfallen die Wartezeiten.
Gesunden Antragstellern empfehlen wir eher die Barmenia T42+ Krankentagegeldversicherung, der Tarif ist etwas günstiger, stellt aber eben Gesundheitsfragen, wenn auch leicht vereinfachte.