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Versorgungslücken bei Pflegebedürftigkeit

Versorgungslücke Pflege

Versorgungslücke Pflege

Die gesetzliche bzw. private Pflegepflichtversicherung stellt nur eine Grunddeckung dar und deckt daher die tatsächlichen Pflegekosten nicht einmal annähernd. Wir haben Ihnen beispielhaft anhand von Praxiswerten einmal die tatsächlich anfallenden Pflegekosten in Relation zur Pflegepflichtleistung gesetzt und die Deckungslücken berechnet.

Dabei kommt es darauf an, welcher Pflegegrad vorliegt, aber auch in welchem Bundesland SIe sich pflegen lassen und natürlich auch, ob Sie stationär oder zu Hause gepflegt werden möchten.

Weitere Faktoren wie Alterseinkommen und die Ausstattung des Pflegeheimes, sowie individuelle Bedürfnisse spielen natürlich auch eine Rolle.

Monatliche Pflegeheimkosten und Deckungslücken

Pflegebedürftige müssen bei einer Heimunterbringung die anfallenden Pflegekosten, die über dem Leistungsbetrag der gesetzlichen Pflegeversicherung liegen aus eigenen Mitteln bestreiten. Die durchschnittlichen monatlichen Pflegekosten einer Heimunterbringung in Deutschland liegen inklusive Investitionskosten in folgenden Pflegegraden:

  • im Pflegegrad I bei 2.983,- EUR
  • im Pflegegrad II bei 3.628,- EUR
  • im Pflegegrad III bei 3.928,- EUR
  • im Pflegegrad IV bei 4.633,- EUR
  • im Pflegegrad V bei 4.863,- EUR

Angesichts des recht geringen Pflegegeldes der gesetzlichen Pflegeversicherung ergeben sich teilweise enorme Deckungslücken, wie man folgender Tabelle entnehmen kann:

Pflegegrad Pflegegeld pro Monat tatsächlicher Bedarf Versorgungslücke
I 125,-EUR 2.983,-EUR 2.858,-EUR
II 770,-EUR 3.628,-EUR 2.858,-EUR
III 1.431,-EUR 4.289,-EUR 2.858,-EUR
IV 1.775,-EUR 4.633,-EUR 2.858,-EUR
V 2.005,-EUR 4.863,-EUR 2.858,-EUR

Wobei man dazu sagen muss, dass beid en Pflegegraden I und II meist keine vollstationäre, sondern eine Pflege zuhause durchgeführt wird. Dadurch sinkt sowohl der Pflegebedarf, aber in diesen Fällen fällt auch die Leistung der Pflegepflichtversicherung geringer aus.

Pflegegrad Pflegegeld pro Monat tatsächlicher Bedarf Versorgungslücke
I 0,-EUR 2.983,-EUR 2.858,-EUR
II 770,-EUR 3.628,-EUR 2.858,-EUR
III 1.431,-EUR 4.289,-EUR 2.858,-EUR
IV 1.775,-EUR 4.633,-EUR 2.858,-EUR
V 2.005,-EUR 4.863,-EUR 2.858,-EUR

(Stand 2024)


Pflegekosten bei Laienpflege

Sofern Sie sich von Familienangehörigen zuhause pflegen lassen senkt dies die Pflegekosten natürlich etwas, allerdings fällt in diesen Fällen auch das Pflegegeld der Pflegepflichtversicherung deutlich niedriger aus:

Pflegegrad Pflegegeld pro Monat tatsächlicher Bedarf Versorgungslücke
I 0,-EUR 577,-EUR 577,-EUR
II 332,-EUR 871,-EUR 539,-EUR
III 573,-EUR 1.162-EUR 589,-EUR
IV 765,-EUR 1.597,-EUR 832,-EUR

Professionelle häusliche Pflege und Versorgungslücken

Die Pflegekasse zahlt bei häuslicher Pflege ein Pflegegeld, welches abhängig ist von der Pflegestufe. Der tatsächliche Bedarf liegt deutlich darüber:

Pflegegrad Pflegegeld pro Monat tatsächlicher Bedarf Versorgungslücke
I 493,-EUR 0,- 493,-EUR
II 1.391,-EUR 760,-EUR 631,-EUR
III 2.521,-EUR 1.431,-EUR 1.090,-EUR
IV 1.550,-EUR 1.778,-EUR 2.339,-EUR
V 4.863,-EUR 2.005-EUR 1.850,-EUR

Pflegekosten und Abhängigkeit vom Bundesland

Die Kosten für eine Pflegeheimunterbringung variieren je nach Bundesland sehr stark. Während die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung überall identisch sind in Deutschland, unterscheiden sich die tatsächlich anfallenden Kosten teilweise enorm.

Die niedrigsten durschnittlichen Pflegekosten einer Heimunterbringung sind in den neueren Bundesländern zu finden, während die höchsten Kosten in Bundesländern wie Hamburg oder Nordrhein-Westfalen zu finden sind.

Hier eine Tabelle der durchschnittlichen monatlichen Kosten einer Heimunterbringung (Stand 2011) in Abhängigkeit vom Bundesland:

Bundesland Pflegegrad I Pflegegrad II Pflegegrad III Pflegegrad IV Pflegegrad V
Baden-Württemberg 3.115,-EUR 3.760,-EUR 4.252,-EUR 4.765,-EUR 4.995,-EUR
Bayern 2.640,-EUR 3.285,-EUR 3.777,-EUR 4.290,-EUR 4.520,-EUR
Berlin 2.707,-EUR 3.352,-EUR 3.844,-EUR 4.357,-EUR 4.587,-EUR
Brandenburg 2.442,-EUR 3.087,-EUR 3.579,-EUR 4.092,-EUR 4.322,-EUR
Bremen 2.685,-EUR 3.330,-EUR 3.822,-EUR 4.335,-EUR 4.565,-EUR
Hamburg 2.614,-EUR 3.259,-EUR 3.751,-EUR 4.264,-EUR 4.494,-EUR
Hessen 2.691,-EUR 3.336,-EUR 3.828,-EUR 4.341,-EUR 4.571,-EUR
Meckl.-Vorpommern 2.423,-EUR 3.068,-EUR 3.560,-EUR 4.073,-EUR 4.303,-EUR
Niedersachsen 2.486,-EUR 3.131,-EUR 3.623,-EUR 4.136,-EUR 4.366,-EUR
Nordrhein-Westfalen 2.983,-EUR 3.628,-EUR 4.120,-EUR 4.633,-EUR 4.863,-EUR
Rheinland-Pfalz 2.707,-EUR 3.352,-EUR 3.844,-EUR 4.357,-EUR 4.587,-EUR
Saarland 3.033,-EUR 3.678,-EUR 4.170,-EUR 4.683,-EUR 4.913,-EUR
Sachsen 2.577,-EUR 3.222,-EUR 3.714,-EUR 4.227,-EUR 4.457,-EUR
Sachsen-Anhalt 2.172,-EUR 2.817,-EUR 3.309,-EUR 3.822,-EUR 4.052,-EUR
Schleswig-Holstein 2.623,-EUR 3.268,-EUR 3.760,-EUR 4.273,-EUR 4.503,-EUR
Thüringen 2.429,-EUR 3.074,-EUR 3.566,-EUR 4.079,-EUR 4.309,-EUR

Wie man erkennt weichen die Kosten für eine stationären Heimunterbringung stark voneinander ab, was bedeutet, dass auch die Deckungslücken, die nach Vorleistung des gesetzlichen Pflegegeldes verbleiben, stark variieren, je nachdem in welchem Bundesland die pflegebedürftige Person lebt.

Pflegetagegeldversicherung – Absicherung der Deckungslücken

Eine Pflegetagegeldversicherung ist dazu geeignet die Deckungslücke zwischen tatsächlich anfallenden Pflegekosten und den Leistungen der sozialen Pflegeversicherung abzudecken.

Abzuziehen vom Bedarf wäre unter Umständen noch das Renteneinkommen des Pflegebedürftigen, wobei bedacht werden muss, dass Hinterbliebene auch noch etwas zum Leben brauchen, beispielsweise die Ehefrau des Pflegebedürftigen.

Je nach Bundesland muss demnach ein Pflegetagegeld in Höhe von 50-80 Euro pro Tag abgesichert werden, um die Deckungslücken zu schließen.Je eher man eine solche Pflegezusatzversicherung abschließt, desto geringer ist die monatliche Belastung.

Alterseinkommen kann die Pflegelücke senken

Bei der Berechnung der tatsächlichen Pflege-Deckungslücke müssten natürlich eventuelle Altersrenteneinkommen oder Einkommen aus Vermögen/Vermietung in Abzug gebracht werden.
Ein vermögender Mensch, der beispielsweise Miteinkommen von >5000 Euro im Monat hat benötigt in dem Fall natürlich eine deutlich geringere Absicherung über eine Pflegetagegeldversicherung.
Allerdings handelt es sich bei den oben aufgeführten Pflegekosten nur um Durschnittswerte.
Wünscht jemand beispielsweise eine Unterbringungen in einem komfortableren Pflegeheim können sich diese Kosten durchaus verdoppeln, was die Pflegegeldlücke wieder deutlich erhöhen würde und entsprechend zu Schließung dieser Deckungslücke ein höheres Privates Pflegetagegeld voraussetzt.