Sicher vorgesorgt für den Todesfall
Wir sind ein Versicherungsmakler, der unter anderem auch Versicherungen zur Bestattungsvorsorge anbietet. Diesen Text zur Trauerbewältigung haben wir nur zur Ihrer Information bereitgestellt. Wir bieten diesbezüglich keine psychologische Beratung und Betreuung. Wir legen Ihnen aber Nahe, falls Sie Hilfe benötigen, sich einem ausgebildeten Psychologen anzuvertrauen. Und auf jeden Fall haben Sie unser Beileid, wenn Sie jemanden verloren haben, der Ihnen nahe stand.
Natürlich gibt es keine Patentrezepte, da – wie im vorherigen Kapitel thematisiert – jeder Mensch anders trauert. Wichtig ist es im Allgemeinen jedoch , der Trauer eine Form und eine Strukur zu geben, um nicht in Orientierungs- und Maßlosigkeit zu verfallen. Rituale helfen mit der Trauer umzugehen. Dabei kann es schon helfen ein Tagebuch zu führen oder sich intensiv mit der Bedeutung, die der Verstorbene gehabt hat, in einem Abschiedsbrief auseinander zu setzen. Trauergefühle können nicht im „luftleeren Raum“ stehen bleiben, sondern müssen in konkreten Situationen Ausdruck finden, was zu früheren Zeiten, als der Tod noch in den eigenen vier Wänden statt gefunden hat, viel einfacher gewesen ist, während die heutige Gesellschaft den Tod verdrängt – zumindest hat es diesen Anschein.
Trauerbewältigung ist dabei nicht nur eine langwierige Angelegenheit, sondern fängt spätestens bei der Beerdigung an. Daher ist die Bedeutung der Bestattung nicht zu unterschätzen. Ein besonders heilsames Ritual kann dabei das Abschiedsnehmen in der Trauerfeier, die in Form einer Aufbahrung, also dem offenen Sarg, stattfinden. (Hier sind Bestattungsunternehmen besonders gefordert, so dass die Frage des richtigen Bestatters keine Bagatelle ist, sondern reiflich überlegt sein muss. Dafür fehlt natürlich im Ernstfall zugegebenermaßen die Zeit. Trauerbewältigung fängt daher im Idealfall schon vor dem Tode des Familienangehörigen statt, indem man sich schon heute mal Gedanken darüber macht, wie Trauerfeier und Beerdigung aussehen sollen. Es mag zwar menschlich sein, dieses Thema lieber zu verdrängen. Doch wer sich mit dem Tod auseinander setzt und sich der Tatsache bewusst ist, dass dieser Bestandteil des Lebens ist, kann auch das eigene Leben und das der Mitmenschen mehr genießen.
Da sich jedoch kaum ein Mensch auf das Abschied im Vorwege richtig Gedanken macht, wissen die meisten gar nicht, welche Möglichkeiten es gibt, die Trauerfeier so individuell wie möglich zu gestalten, was zur Folge hat, dass in der Schockphase falsche Entscheidungen getroffen werden, indem sich Familien meistens nach den Üblichen orientieren. Die Würdigung der verstorbenen Persönlichkeit und die Gefühle der Hinterbliebenen werden daher nicht immer Berücksichtigung, da häufig viele Aufgaben dem Bestattungsunternehmen anvertraut werden und man sich allenfalls noch Gedanken darüber macht, wie der Grabstein aussehen und welcher Sarg genommen werden soll. Dabei besteht selbst die Gefahr, dass die Trauerrede unpersönlich wird und oft nur noch in Kurzform der Werdegang des Toten herunter gerasselt wird.
Eine Möglichkeit das Abschied nehmen persönlicher zu gestalten und damit den Trauerprozess aktiv zu unterstützen, ist die sog. Aufbahrung. Eine Aufbahrung kann sowohl im öffentlichen Teil des Trauergottesdienstes als auch im engen familiären Umfeld beim Bestattungsinstitut und sogar in der Wohnung des Verstorbenen stattfinden. Psychologen sehen in der Aufbahrung eine wirksame Unterstützung für die Trauerbewältigung, da der persönliche Kontakt mit dem Toten dabei hilft, den Tod als Realität zu erkennen. Trauernde Familienangehörige kommen auf diese Weise mit den Verstorbenen noch einmal in direkten Kontakt, womit die Tatsache des Todes für die Familienangehörigen „fassbar“ gemacht wird. Bekommen die Familienangehörigen dagegen den Verstorbenen nach dem Eintritt des Todes gar nicht mehr zu Gesicht, bleibt der Tod „abstrakt“, da dieser nicht wahrgenommen werden kann. Das kann dazu führen, dass der Schmerz über den Verlust nicht hinreichend verarbeitet werden kann, wenn der Tod nicht auch unmittelbar wahrgenommen werden kann (wie im vorherigen Kapitel erwähnt, trauert jeder Mensch anders, jedoch zeigt der allgemeine Umgang mit dem Tod, dass dieser eher versucht wird zu verdrängen anstatt sich mit ihm auseinander zu setzen, was oft mit langwierigen gesundheitlichen Folgen verbunden ist).
Psychologen sind sogar der Ansicht, dass die Zeit zwischen Eintritt des Todes und der Beerdigung elementar ist, um den Trauerprozess erfolgreich zu durchschreiten, weil man diese Zeit besonders deutlich in Erinnerung behält. Daher sollten sich Familienangehörige auch die Zeit mit den Verstorbenen lassen, die sie benötigen. Von der Möglichkeit einer Aufbahrung des Verstorbenen in den eigenen vier Wänden wird jedoch kaum Gebrauch gemacht. Der primäre Grund ist es, dass der Tod für viele ein Tabuthema ist, wodurch die Menschen auch dem Leichnam nicht mehr in Berührung kommen sollen, da der „direkte Anblick“ des Todes nicht nur erschreckend, sondern auch schockierend auf viele Menschen wirken mag. Viele Bestattungsunternehmen verweisen gerne auf eine gesetzliche Regelung, wonach der Leichnam spätestens innerhalb von eineinhalb Tagen in eine Leichenhalle überführt werden muss, jedoch sind keine Fälle bekannt, in denen das Gesetz auch zu rechtlichen Konsequenzen geführt hätte (zumal diese Regelung noch aus einer Zeit stammt, in der die Menschen noch eher irrationale Ansichten über Leichen vertreten hatten).
Es bleibt jedoch die Entscheidung der Betroffenen, die sich idealerweise von erfahrenen Trauerbegleitern beraten lassen sollten. In manchen Fällen kann gerade die ungeschminkte Aufbahrung die Trauerbewältigung unterstützen, weil die Hinterbliebenen auf diese Weise den Tod direkt mit allen Sinnen erleben und sich somit „vergewissern“ können, dass nicht die verstorbene Persönlichkeit beerdigt wird, sondern nur noch eine leere, wertlose Hülle.
Wie Familien mit den Leichnam umgehen ist letztlich auch eine Frage der individuellen Einstellung und der psychischen Beschaffenheit des Menschen. Wem eine Aufbahrung im eigenen Heim zu unheimlich ist, hat auch die Möglichkeit diese in der Trauerfeier oder im engsten Kreis der Familie, z. B. in einer Leichenhalle oder auch der Trauerkapelle vorzunehmen. Der abschreckende Anblick des Todes kann in dieser Form der Aufbahrung genommen werden. Indem der Leichnam von einem professionellen Leichenschminker so hergerichtet wird, dass man diesem dem Tode gar nicht mehr anmerkt, sondern das tote Gesicht so aussieht, als ob sich der Verstorbene nur in einem „friedlichen Schlaf“ befindet. Die Aufbahrung mit vorheriger Inanspruchnahme eines Leichenschminkers ist daher die wohlmöglich beste Möglichkeit den Verstorbenen ein letztes Mal zu sehen. Da der letzte Eindruck meistens hängen bleibt, sollte dieser kein Anblick des Horrors sein, besonders dann, wenn Menschen in Folge eines Unfalles entstellt wurden.
Jedoch hat der direkte Kontakt und Anblick mit der Leiche per se nicht nur grausame
Aspekte. Der Anblick von einem blassen, blutleer wirkenden Gesicht und das Gefühl kalter Hände bietet den Trauernden die Möglichkeit sich davon zu überzeugen, dass nur der Körper des Verstorbenen begraben wird, keineswegs jedoch die Seele. Wie man mit den Verstorbenen umzugehen pflegt, ist eine Entscheidung, die jeder selbst für sich treffen muss.
Psychologen warnen jedoch davor, ohne den persönlichen Kontakt und Anblick des Verstorbenen Abschied zu nehmen, da Trauernde sonst häufig Vorstellungen entwickeln, die grausamer sind als die Realität.
Lange Zeit war es auch verboten, den toten Körper längere Zeit liegen zu lassen, weil man angenommen hatte, dass Leichen Gift entwickeln, was jedoch durch die moderne Wissenschaft eindeutig widerlegt worden ist.
Bei der Wahl des Bestattungsinstituts sollte daher auch darauf geachtet werden, dass sich der Bestatter mehr als Trauerbegleiter und nicht nur als „Leichenherrichter“ und „Organisator“ der Beerdigung betrachtet. Ein guter Bestatter bietet den Trauernden die Möglichkeit sich in speziellen Abschiedsräumen mit den Verstorbenen aufzuhalten und gestatten auch, dass der Leichnam mit nach Hause genommen wird und unterstützen die Trauernden bei speziellen Bekleidungswünschen, die den Leben des Verstorbenen gerecht werden. So kann ein Sportler z. B. in seiner Laufkleidung beigesetzt werden oder ein Globetrotter in seinem Schlafsack, in dem er in seinen besten Tagen vielleicht die meiste Zeit drin verbracht hat.
Auch das Aussehen des Sarges kann viel offener gestaltet werden, als den meisten
bewusst ist. Die Gestaltung des Sarges kann so ungewöhnlich und kreativ sein, dass man diesen gar nicht mehr als Sarg erkennen kann (was alles nur eine Frage des Geldes ist, weshalb eine umfassende Sterbegeld Absicherung gerade für Menschen mit eher wenig Vermögen sehr wichtig sein kann). Das gleiche gilt auch für die Grabstätte, die zusammen mit dem Steinmetzer sehr individuell gestaltet werden kann.
In der Praxis hat jedoch meistens nur die Trauerfeier eine individuelle Note, was bedauerlich ist, da der Verstorbene wie jeder Mensch eine ganz individuelle Persönlichkeit gewesen ist. Also warum soll dann nicht auch die gesamte Beisetzung und die Grabstätte individuell nach den Leben des Toten gestaltet sein?
Doch mit der Beerdigung und Trauerfeier ist es nicht getan. Der Trauerprozess kann für nahestehende Familienangehörige und Freunde sehr langwierig sein. Extrem wichtig ist es, dass Freunde und Bekannte die Trauernden unterstützen. Diese stehen zwar gewöhnlich hilflos der Frage gegenüber, wie den Mitmenschen bei der Trauerbewältigung helfen kann. Denn es ist nicht nur für die Trauernden eine Ausnahme- und Extremsituation, sondern auch für die Freunde von Trauernden, die die nahestehenden Menschen nicht so vorfinden, wie sie es von ihnen gewohnt sind. In den meisten Fällen hilft es jedoch schon ein offenes Ohr für die Trauernden zu haben und mit diesen Unternehmungen zu machen, sofern diese es wollen.
Inzwischen werden auch professionell tätige Trauerbegleiter von verschiedenen Hilfsgruppen und auch guten Bestattungsunternehmen selbst angeboten. Allerdings ist vor der Inanspruchnahme einer professionellen Trauerbegleitung ein umfassender Vergleich der Angebote vorzunehmen, da die Konzepte zur Unterstützung der Trauernden sehr vielfältig sind und man sich daher im Vorwege umfassend informieren sollte, um nicht an das falsche Angebot zu geraten.
Wie auch bei Bestattungsunternehmen ist bei der professionellen Trauerbegleitung auf spezielle Zertifikate zu achten, um die Seriösität und Qualität sicher zu stellen. Da Trauer jedoch eine sehr individuellen Angelegenheit ist, bieten Gruppenseminare nicht unbedingt immer die Hilfe, die man von diesen erwartet, auf der anderen Seite hilft aber allein schon ein anderer und neuer Blickwinkel für den Umgang mit der Trauer durch den persönlichen Austausch mit Menschen, die „im gleichen Boot“ sitzen. Besonders, wenn der Tod nicht auf natürliche Weise eingetreten ist, sondern z. B. in Folge von Selbstmord oder Unfall, oder sogar Kinder von Trauer betroffen sind, können Selbsthilfegruppen oder regelmäßige Trauerseminare eine wertvolle Unterstützung sein.
Denn selbst der beste Freund kann auf Dauer nicht die notwendige Unterstützung anbieten, schon allein, weil diese gewöhnlich mit den Schmerz der Trauernden überfordert sind. Die aufkeimende Unsicherheit, wie man sich gegenüber der Trauer des Freundes oder Verwandten verhalten soll, kann sogar dazu führen, dass Kontakte vernachlässigt oder sogar Beziehungen beendet werden. Denn für die Mitmenschen geht das Leben „weiter“ und der Alltag hält sehr schnell wieder Einzug. Die Trauer und der Umgang mit dieser ist sehr individuell und von persönlichen Erfahrungen und Gefühlen abhängig, die sich für andere nicht erschließt oder im Gegenteil eigene schmerzhafte Erinnerungen – möglicherweise sogar eine eigene nicht abgeschlossene, sondern verdrängte Trauer – wieder an die Oberfläche ruft. Auch wenn einige Menschen Scheu vor einer Teilnahme an Trauerseminaren haben sollten, weil sie nicht ihre Gefühle Fremden gegenüber offenbaren und lieber mit ihrem Schmerz alleine gelassen werden wollen, bietet eine umfassende Trauerbegleitung oft der einzige Weg langfristig mit der Trauer fertig zu werden.
Konkrete Maßnahmen zur Trauerbewältigung sind speziell entwickelte Rituale und Übungen, die z. B. in Form von Meditation Ausdruck finden können, mit Hilfe derer der Trauernde lernen kann seinen Schmerz in konkreter und strukturierter Form auszudrücken und zu verarbeiten, indem die Trauergefühle wieder in lebensfördernde Energie transformiert werden kann.
Ein Weg dahin kann auch über Onlineangebote führen. Einigen Trauernden hilft es ihre Gefühle in öffentlichen Foren anderen mitzuteilen und sich mit diesen auszutauschen oder zumindest zu lesen, wie andere mit ihrer Trauer umgehen. Das Sprichwort, dass „geteiltes Leid nur halbes Leid“ trifft – zum Teil – auch für die Trauer zu. Wer sich mit Menschen in ähnlicher Situation zusammen findet, schafft den Weg der Trauer viel leichter. Trauernde, die sich dagegen zurückziehen, finden keinen Resonanzboden und verlieren auf Dauer auf den Kompass und einen Maßstab für die Trauerbewältigung.