Es ist erschreckend, was eine Untersuchung des ZDF-Magazins “Frontal” aufdeckt: Behandlungsfehler steigen, doch viele Ärzte besitzen nach wie vor keine Berufshaftpflichtversicherung.
Behandlungsfehler sind ohne Berufshaftpflicht umso fataler
Obwohl die Berufs-Haftpflichtversicherung für Ärzte, genauso wie für Anwälte, Versicherungsmakler und Steuerberater eine Pflichtversicherung darstellt ergeben Schätzungen, dass behandelnde Ärzte ohne eine Absicherung rund 550.000 Patienten im Monat behandeln.
Ergeben sich bei diesen Patienten Behandlungsfehler bliebe zwar die Möglichkeit den Arzt zu verklagen, bei Schadensummen von mehreren hundert tausend Euro oder mehr ist jedoch in vielen Fällen ohne eine Absicherung des behandelnden Arztes nichts zu holen.
Hinzu kommt, dass gleichzeitig die Zahl der Behandlungsfehler aufgrund akuten Ärztemangels in den letzten Jahren immer weiter ansteigt.
der Medizinische Dienst der Krankenkasse ging beispielsweise im Jahr 2015 rund 15.000 Vorwürfen von Behandlungsfehlern nach, von denen sich rund 25% tatsächlich als begründet herausstellten.
Insbesondere für den Bereich der Schönheitschirurgie gibt es generell nur sehr eingeschränkten Versicherungsschutz am Markt.
Die einzige Empfehlung, die man Patienten mit auf den Weg geben kann ist die, sich im Zweifel eine Bestätigung über die Berufshaftpflichtversicherung des Arztes geben zu lassen.
Insbesondere vor einer Operation ist dringend anzuraten, die Absicherung des behandelnden Arztes zu überprüfen.
Jedoch ist der Gesetzgeber angehalten, diesem unhaltbaren Umständen Einhalt zu gebieten.
Ein regelmäßiger Nachweis des Versicherungsschutzes, damit die Zulassung als Arzt weiterhin bewilligt wird, wäre eine Möglichkeit die Anzahl nicht versicherter Ärzte einzudämmen.